Abgeschlossenes NFP 73 Forschungsprojekt: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

13.09.2022

Disruptive Kreislauf-Innovationen für eine nachhaltige Wirtschaft

Wir untersuchten, wie sich die Schweizer Wirtschaft durch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft verbessern lässt, sowohl mit Blick auf Ressourcen als auch aus sozioökonomischer Sicht. Dazu wurden neue Indikatoren zur Messung der ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Kreislaufwirtschaft entwickelt. In Fallstudien haben wir die Umwelt- und sozioökonomischen Auswirkungen von Wärmedämmung, Möbeln, Textilbekleidung (nur Umwelt) und Kunststoffen ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass in der Wärmedämmungsindustrie die Umsetzung von Kreislaufstrategien durch Ansätze wie Recycling das grösste Potenzial haben, sowohl was die Kosten als auch die Ressourceneffizienz betrifft. Auch das Restaurieren von Möbeln, einschliesslich Rücknahmesystem, und das Flicken von Kleidern zeigten grosses Potenzial zur Verminderung von Umweltauswirkungen. Ausserdem stellten wir fest, dass Rebound-Effekte (d.h. das gesparte Geld wird für andere Waren oder Leistungen ausgegeben) die positive Wirkung des reduzierten Konsums oder die längere Nutzung von Kleidern oder Möbeln schmälern. Eine Untersuchung der Kunststoffverpackungsindustrie ergab, dass die Politik das gesamte Spektrum von Regulierungslösungen zum Abbau von Hürden für die Kreislaufwirtschaft besser kennen und dass sie verstehen muss, welche Auswirkungen damit verbunden sind. Nur so kann die Politik auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft hinwirken.

Für den Aufbau und die Neuausrichtung von Wertschöpfungsketten hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft spielen somit disruptive Kreislauf-Innovationen wie auch die Berücksichtigung von wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen eine wichtige Rolle...

 


Prof. Dr. Volker Hoffmann
Group for Sustainability & Technology
ETH Zürich
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